Der Zertifikate-Markte befindet sich derzeit in einer dramatischen Krise, nachdem er jahrelang boomte. Ursache für die Krise ist vor allem das schwindende Vertrauen in die Solvenz der Emittenten.
Auslöser für den Vertrauensverlust war die Insolvenz der amerikanischen Investment-Bank Lehman Brothers. Erstmals wurde hier vielen Anlegern klar, dass Zertifikate Inhaberschuldverschreibungen sind: Geht das Finanzinstitut, welches das Zertifikat emittiert hat, pleite, ist auch die Rückzahlung des Kapitals gefährdet.
Auskunft über die Insolvenzwahrscheinlichkeit von Banken geben etwa die Versicherungsprämien gegen den Ausfall von Bankanleihen (Credit Default Swaps). Und die sind derzeit – trotz staatlicher Hilfen in Milliardenhöhe – sehr hoch. Mit anderen Worten: Der Markt preist eine erhöhte Pleitegefahr der Geschäftsbanken ein (spreads über 200 Basispunkte).
Aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach Zertifikaten wurden im ersten Quartal 2009 über 30 Prozent weniger Zertifikate emittiert. Zudem mussten viele Anleger große Verluste hinnehmen, zumal selbst die Risikopuffer vieler eigentlich konservativer Zertifikate (Bonus-Zertifikate, Discount-Zertifikate) angesichts der hohen Kursverluste der Basiswerte nicht ausreichten.
Kurzum: Das Risiko weiterer Pleiten von Zertifikate-Emittenten ist weiterhin sehr hoch. Daher sollte man in dieser Phase eher darauf verzichten, Zertifikate zu kaufen. Der Fokus sollte momentan auf Vermögenssicherung gelegt werden. Also: Gold kaufen und nicht von der Krise auf dem Zertifikate-Markt anstecken lassen!
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