Die Wirtschaftswoche ziert das Cover ihrer heutigen Ausgabe mit den Worten „Währungskrieg – Die schleichende Gefahr für unser Geld“ – in großen Buchstaben, damit es auch ja keiner übersehen kann. In der Titelstory des Düsseldorfer Magazins ist zu lesen, dass gerade ein „Perfekter Sturm“ aufziehe – zahlreiche Indizien deuten auf einen fatalen „Wettlauf um die billigste Währung“ hin.
Aktuell scheint insbesondere die Politik der japanischen Zentralbank für Unruhe an den Kapitalmärkten zu sorgen. Japan versucht, die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Volkswirtschaft durch eine bewusste Schwächung des Yen zu fördern. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien haben in der Vergangenheit bereits ähnliches unternommen. Jetzt scheint die Entwicklung Fahrt aufzunehmen – und zwar global!
Wenn selbst Deutsche Bank-Ökonom Mayer Gefahr sieht…
Ein solcher Wettlauf jedoch wird unweigerlich in Protektionismus, Vermögenspreisblasen und Inflation führen. „Aus der Finanzkrise“, wird der ökonomische Chefberater der Deutschen Bank, Thomas Mayer, zitiert, „droht eine Krise des globalen Geldsystems zu werden.“
Roland Tichy, der Chefredakteur der Wirtschaftswoche, malt in seinem Kommentar „Tichys Totale“ ein düsteres Bild:
Europa wird doppelt getroffen: einerseits von Handelsbeschränkungen, die seine Exporte blockieren, andererseits weil noch mehr Fluchtgeld in das immer noch offene Europa fließt.
Währungskriege töten nicht – aber sie machen arm. Nur weltweite monetäre Abrüstung, die die Notenpressen stoppt, könnte das verhindern. Aber warum sollten Staaten, die sich so verschuldet haben, jetzt plötzlich solide werden?
Die Wirtschaftswoche sieht Gefahr für unser Geld aufziehen: Cover „Währungskrieg“
Deutsche Bank-Volkswirt Mayer erwartet ein Ende mich Schrecken, denn „wenn im Zuge einer Konjunkturerholung die Inflationserwartungen anziehen, wird die Geldschwemme auch die Verbraucherpreise in die Höhe treiben“ – das Vertrauen der Menschen in das Papiergeld würde damit weiter schwinden.
Der sehr lesenswerte Beitrag, der seine Thesen alleine schon durch die faktische Autorität diverser Graphen, die Geldmengenentwicklung und relative Wechselkurse der wichtigsten Weltwährungen untermalt, ist sehr zu empfehlen. Leider ist er nur in der Printausgabe nachlesbar, daher können wir hier keinen Link einbauen…
Der Artikel endet dann auch in einer indirekten Empfehlung des Goldkaufes: Für Anhänger des Edelmetalls dürfe das (d.h. die oben dargestellte Warnung Mayers) eine gute Nachricht sein. Denn ein besseres Geldsystem müsste auf den realen Werten wie Gold basieren statt auf fragwürdigen Zahlungsversprechen schuldenbesoffener Regierungen.“
…wird es Zeit, die Goldbestände aufzufüllen
Wir meinen: Dem ist nichts hinzuzufügen! Anleger flüchten in Sachwerte (derzeit vor allem Immobilien und Aktien, aber auch Gold), und Gold bietet sich hier besonders an: im Falle einer neuen Währungsordnung wird es das Fundament der neuen Währungen bilden. Damit ist ein starker Goldpreisanstieg garantiert.
Ein Skandal, über den nicht gesprochen wir: Bundesbank verleiht über 450 Milliarden Euro an Euro-Zentralbanken
Der weltweit anerkannte und über die Medien gut bekannte Münchner Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn hat in einem ifo-Standpunkt mit dem Titel „Ausverkauf mit der Druckerpresse“, der bereits am 8. November in auch im Handelsblatt erschienen, erneut klar Stellung bezogen. Sinn gilt als einer der profiliertesten Kritiker der gegenwärtigen EZB-Politik.
Professor Hans-Werner Sinn vom renommierten ifo-Institut
Der Präsident des Münchner ifo-Instituts zieht eine Paralle zum Ende des auf Gold basiertem Währungssystems von Bretton-Woods Anfang der 1970er Jahre. Seinerzeit machten die Vereinigten Staaten von Amerika exzessiven Gebrauch von der Währungspresse, um so nicht zuletzt den Vietnamkrieg finanzieren zu können – und u.a. das zu Lasten der D-Mark. Die Franzosen sahen sich aufgrund dieser Praxis gar veranlasst, ihre Dollar gegen die in den USA gelagerten Goldbestände einzutauschen und mit Kriegsschiffen abtransportieren zu lassen.
Dieser ifo-Standpunkt ist für Laien möglicherweise nicht sofort verständlich, insbesondere wenn der Begriff Target (Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System) nicht bekannt ist. Dieser wird hier in der Wikipedia gut erklärt.
Wundern Sie sich, dass derzeit ausgerechnet Investoren aus Krisenländern wie Spanien und Griechenland in Deutschland auf Einkaufstour gehen? Dann sollten Sie sich diesen Beitrag nicht entgehen lassen – wir möchten Ihnen die Gedanken Sinns nicht vorenthalten, deshalb hier das unveränderte Original:
ifo Standpunkt Nr. 130: Ausverkauf mit der Druckerpresse
In ihrem Monatsbericht vom Oktober hat die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals zum ökonomischen Kern der Target-Problematik Stellung genommen. Dabei bestätigt sie den Sachverhalt, den das Ifo-Institut im Juni in einem Working Paper dargelegt hat. Da die EZB über kein eigenes Rechnungssystem verfügt, folgt sie dem Ifo-Institut bei seinem Weg, die Salden aus den Statistiken des Internationalen Währungsfonds (IWF) herauszurechnen, und kommt zu denselben Zahlenwerten.
Die Öffentlichkeit und manche Journalisten verstehen noch nicht, dass es sich hier um eine gewaltige Kreditvergabe der Bundesrepublik Deutschland an die Krisenländer handelt. So behauptete Olaf Storbeck in dieser Zeitung, die EZB widerspreche der Aussage, dass die EZB von der Bundesbank Kredit bezogen habe. Das tut sie nicht und kann sie auch gar nicht, denn schließlich wird die Target-Forderung, die in der Bilanz der Bundesbank steht, offiziell als Kapitalexport (und damit als Kreditvergabe!) durch das EZB-System bezeichnet.
Target-Salden sind Kredite im EZB-System, die aus der grenzüberschreitenden Verlagerung der Geldschöpfung in einer Währungsunion entstehen. Konkret: Während die Notenbanken der Krisenländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien (GIPS) sowie neuerdings auch Italien weit über den Bedarf ihrer Länder hinaus Geld drucken und an ihre Bürger verleihen, die damit Güter oder Vermögensobjekte im Rest des Euro-Systems erwerben, zieht die Bundesbank ihren Refinanzierungskredit und das von ihr geschöpfte Geld wieder ein. Refinanzierungskredit wird von Deutschland in die GIIPS-Länder (Griechenland, Italien, Irland, Portugal, Spanien) verlagert.
Man hat denselben Vorgang bereits im Bretton-Woods-System, dem bis 1971 geltenden Festkurssystem zwischen den USA und Europa, beobachtet. Die USA bezahlten die Waren und Firmenbeteiligungen, die sie in Europa erwarben, weil hier alles so billig war, mit neu gedruckten Dollar, die die US-Notenbank (Fed) den Banken lieh. Die Dollar wurden von der Bundesbank in D-Mark umgetauscht, und die so geschaffenen „Dollar-D-Mark“ verdrängten die durch Bundesbank-Kredit geschaffenen D-Mark-Bestände eins zu eins. Refinanzierungskredit wurde damals von der Bundesbank zur Fed hin verlagert. Es fand ein Kapitalexport durch das Zentralbankensystem von Deutschland in die USA statt. Man sagte damals, die Bundesbank toleriere den Vorgang, um so den Vietnamkrieg mitzufinanzieren.
So wie damals die „Dollar-D-Mark“ die „Kredit-D-Mark“ in Deutschland verdrängten, verdrängen seit dem Herbst 2007 die „GIPS-Euro“ die „Kredit-Euro“ in Deutschland eins zu eins. Mittlerweile ist die Bundesbank durch die Kreditverlagerung in die Krisenländer von einem Netto-Gläubiger zu einem Netto-Schuldner des deutschen Bankensystems geworden. Das ist ein unglaublicher Vorgang. Im Süden laufen die Druckerpressen heiß, und die Bundesbank hat ihre Pressen gegen Schreddermaschinen eingetauscht.
Im Bretton-Woods-System konnte die Bundesbank einen Teil der Dollar, die bei ihr angeschwemmt wurden, noch in amerikanische Staatspapiere umtauschen. Die Franzosen schickten gar Kriegsschiffe nach Amerika, um ihre Dollar gegen Gold einzulösen. Daran zerbrach das Bretton-Woods-System bekanntlich.
Heute erhält die Bundesbank als Gegenleistung für ihre Kreditvergabe bloße Forderungen gegen das EZB-System, die nur minimal verzinst sind (derzeit 1,25 Prozent) und von denen man nicht weiß, ob sie sich bei einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone jemals werden eintreiben lassen. Mittlerweile sind 450 Milliarden Euro an Target-Forderungen bei ihr aufgelaufen, davon allein 106 Milliarden Euro im August und September. Das ist der größte Posten in der Bundesbankbilanz, ein erheblicher Anteil des Auslandsvermögens der Bundesrepublik Deutschland und doppelt so viel Rettungsgeld, wie die Bundesrepublik allein über den EFSF bereitstellen soll. Hätte Europa das US-interne Abrechnungssystem für Target-Salden zwischen den Distrikten der Fed, dann könnte die Bundesbank dafür die Übertragung von marktgängigen, gut verzinslichen Wertpapieren im gleichen Umfang verlangen.
Hochtief, Kaufhof, mittelständische Firmen, Aktien und Immobilien wecken und weckten die Begehrlichkeit der Kapitalanleger aus den Krisenländern, die dafür von ihren Zentralbanken mit frischem Geld versorgt wurden. Mittlerweile kaufen sich nicht nur Spanier, Iren und Griechen in Deutschland ein. Vielmehr kommen jetzt auch die Italiener in hellen Scharen und erwerben mit dem frisch in Italien gedruckten Geld alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Das von Deutschen beim Ausverkauf ihrer Wirtschaft eingenommene Geld landet dann wie beschrieben im Schredder der Bundesbank. Der Target-Saldo der Banca d’Italia verschlechterte sich in den vergangenen drei Monaten um 110 Mrd. Euro, von +6 Mrd. Euro im Juni auf -104 Mrd. Euro im September. Allein im August und September zog die Banca d’Italia Target Kredite von 86 Milliarden Euro. Diese Schulden sind das Gegenstück zu den neuen Forderungen der Bundesbank. Wann wacht die Politik endlich auf und beschäftigt sich mit diesem Vorgang?
Aktuell eilt der Goldpreis von einem Hoch zum nächsten. Auch die Medienberichterstattung widmet sich täglich dem heißen Thema Goldkauf. Die Süddeutsche Zeitung hat mehrere Menschen beim Gold kaufen begleitet und gibt im Rahmen einer ausführlichen Reportage Einblick in die Gefühlswelt des bundesdeutschen Goldkäufers. Verrückte? Zocker? Mitnichten – ganz normale Menschen mit vielleicht etwas höherem Vermögen als der Durchschnitt.
Beispiel: der Besitzer eines Biogroßhandels in Österreich hat sich dazu entschlossen, sein gesamtes verfügbares Vermögen in Gold anzulegen. Seine Begründung: „Papiergeld ist bald wertlos, Edelmetalle die einzig sichere Währung.“ Dazu getrieben hat ihn nicht zuletzt die Börsenturbulenz der vergangenen Woche und die vorangegangene Abstufung der Bonität der USA durch die Rating Agentur Standard & Poor’s.
Der hohe Goldpreis beunruhigt den Unternehmer nicht. Gefragt, ob die Kurse nicht auch bald wieder nach unten gehen könnten, antwortet er sehr direkt: „Sinken, soll das ein Witz sein? Das ist doch erst der Anfang.“
Nach der Umfrage eines Goldhändlers besitzen mittlerweile acht Prozent der Deutschen Gold. Nach der Hyperinflation von 1923, zu der viele Goldkäufer angesichts der gegenwärtigen Verunsicherung Parallelen ziehen, waren es übrigens 35 Prozent.
Andererseits, auch darauf geht der Bericht der SZ ein, nutzen viele Menschen die hohen Kurse, um Gold zu verkaufen. Doch unter dem Strich entscheiden sich mehr Anleger für den Goldkauf – denn sonst würden die Kurse nicht so nach oben schießen. Auch wir von Gold-kaufen.biz glauben, dass die Kurse weiter steigen werden. Zu einer Anlage des gesamten Vermögens wie im beschriebenen Fall würden wir jedoch nicht raten. Denn so schlimm wie bei der Hyperinflation 1923 wird es hoffentlich nicht werden – auch wenn so mancher deutsche Anleger derzeit in Panik gerät.
Vergleich der Kursentwicklung von Gold in US-Dollar und Euro für 2011 (Januar bis Mitte Juni): Soll man jetzt noch Gold kaufen?
Wie wir alle wissen: Gold wird in Dollar gehandelt. Insofern ist für den strategischen Investor, der sein Euro-Vermögen in Gold anlegen möchte (was für die meisten Leser von Gold-kaufen.biz zutreffen dürfte) ein regelmäßiger Blick auf den Dollar-Kurs anzuraten. Insbesondere natürlich dann, wenn man in Gold einsteigen (sprich: kaufen) möchte – oder seine Anlagebarren, Krügerrands und was man sonst noch so an Gold im Depot hat, wieder in Euro tauschen möchte.
Schauen wir uns die Entwicklung des Goldpreises im bisherigen Jahresverlauf 2011 einmal etwas genauer an. Was auffällt: In den ersten beiden Monaten gab der Goldpreis deutlich nach, was sowohl am Verlauf des Dollar, als auch an der Entwicklung des Euro-Graphen zu erkennen ist.
Sie sind sich nicht sicher, welche Auswirkungen Währungsschwankungen auf den Goldkurs haben? Dann lesen Sich sich am besten unseren Artikel zum Zusammenhang von Goldpreis und US-Dollar durch, der sich gut als Einleitung eignet (auch wenn er schon etwas älter ist).
Noch einmal zum Verhältnis Dollar-Euro: Steigt der Dollar im Verhältnis zum Euro, so wird auch Gold teurer. Wird der Dollar jedoch gegenüber dem Euro schwächer, verbilligt sich auch Gold – jeweils relativ gesehen. Denn auch in Zeiten eines fallenden Dollarkurs kann der Goldpreis (in Euro) durch eine immense Nachfrage – trotz dieses dämpfenden Faktors – nach oben getrieben werden.
Und genau das erleben wir: der US-Dollar kann noch so schwach werden – der Goldpreis bleibt stabil und steigt sogar weiter!
Goldpreis in Dollar und Euro 2011 (Werte: London Gold Fixing)
Vor einem Jahr brauchte man noch gut 1,20 US-Dollar, um einen Euro zu erwerben – im Juni 2011 sind es bereits 1,46 US-Dollar je Euro, auch wenn der Dollar in den letzten Tagen etwas gewinnen konnte. Dem Diagramm können Sie entnehmen, dass der Goldpreis (in Euro) nach dem anfänglichen Verlusten langsam, aber stetig wieder nach oben geklettert ist und das Jahreshoch fast schon wieder erreicht hat. Wenn Sie sich die Goldpreisentwicklung in Dollar anschauen, wird der steigende Goldkurs noch deutlicher.
Wie geht es nun weiter? Hier unsere Prognose zum Goldpreis:
Wenn wir davon ausgehen, dass sich das Kursverhältnis auf dem gegenwärtigen Niveau einpendelt, sowohl Euro-Zone (nach wie vor das Dauerthema Griechenland) als auch die USA (Haushaltsdefizit) haben vergleichbare Probleme, dürfte der Goldpreis moderat steigen. Sollten sich die US-Probleme als verglichen mit den Eurosorgen deutlich größer herausstellen, wird der Goldkauf massiv zunehmen und damit auch die Preise für das gelbe Edelmetall. Im eher unwahrscheinlichen Fall eines US-Aufschwungs bei einem Zusammenbruch des Euroraumes würde sich die Lage für Euro-Goldkäufer zwar auf den ersten Blick verschlechtern. Eine Pleite Griechenlands (und eventuell weiterer Mitglieder der Eurozone) dürfte aber dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Anlagegold massiv zunehmen wird – und dadurch den Goldpreis stabilisieren, wenn nicht sogar einen Goldrush auslösen. Immer an den Panikfaktor denken!
Wie man das Blatt also dreht und wendet: Es spricht derzeit nichts gegen den Goldkauf.
Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler und Chef des Münchner ifo-Instituts Professor Hans-Werner Sinn hat auf einen Skandal hingewiesen, der nur noch fassungslos macht. Wäre es nicht Sinn gewesen, der auf die nachfolgende Nachricht hingewiesen hätte, würde man wahrscheinlich von einem schlechten Aprilscherz ausgehen.
Professor Hans-Werner Sinn vom renommierten ifo-Institut
Worum geht es? Nun, laut Sinn hat die Bundesbank weit mehr als 300 (!) Milliarden Euro an andere Notenbanken verliehen. Angesichts der Finanzlage einiger Staaten erscheint es fraglich, dass der deutsche Steuerzahler das Geld in vollem Umfang wieder sehen wird. Im Vergleich mit den 300 Milliarden wirken die direkten Hilfen an Griechenland und Irland nun geradezu mickrig.
Konkret stehen im Monatsbericht der Deutschen Bundesbank Forderungen innerhalb des Euro-Systems in Höhe von 338 Milliarden Euro gegenüber der EZB und den nationalen Notenbanken der Euro-Länder. Dies mache – so Sinn – selbst Fachleute „fassungslos“. Im Falle von Staatspleiten anderen Staaten müsste Deutschland haften. Diese Haftung sei aber nicht demokratisch legitimiert. Vielmehr wurden hier klammheimlich deutsche Steuergelder in astronomischer Höhe verliehen. In der Tat ein ungeheuerlicher Vorgang.
Unterdessen hat sich der Goldkurs wieder deutlich erholt und wird derzeit wieder über 1400 Dollar taxiert. Es bleibt abzuwarten, ob es bei diesem Anlauf gelingt das All-Time-High von ca. 1430 Dollar nachhaltig – auf Tagesschlussbasis – zu überwinden. Sollte dies gelingen, würde ein neues Kaufsignal generiert werden. Es wären dann keine starken Widerstände mehr gegeben. Sollten wir allerdings das ATH nicht knacken, könnten wir noch einmal das Tief der aktuellen Trading-Range zwischen ca. 1307 und 1430 Dollar testen. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Trading-Range müsste kurzfristig bearish interpretiert werden. Der mittel- und langfristige Aufwärtstrend ist aber derzeit voll intakt. Der langfristig orientierte Investor sollte ohnehin auf temporäre Schwankungen wenig geben und nachgebende Preise konsequent zum Nachkaufen nutzen.
Es ging um die Frage, wie sich denn wohl unser Finanzsystem im nun schon laufenden Jahr verändern würde. Thematisiert wurden etwa die Bürgschaften der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem sogenannten Rettungsfonds:
Als souveräner Staat, der wir sind, für die vergangenen und zukünftigen Schulden Dritter zu bürgen, kommt einem politischen Skandal erster Güte gleich, auch wenn die Gründe noch so ehrenvoll sind.
Auch prognostiziert der Autor Erwin Grandinger ein Ende des Euro, wie wir ihn heute kennen, und die Etablierung eines modifizierten Goldstandards:
In dieser ordnungspolitischen Form wird der Euro die nächsten Jahre sicherlich nicht überleben… Ein modifizierter Goldstandard wird kommen.
Schließlich kommt der Autor zu folgendem Resümee:
Physisches Gold sein Eigentum zu nennen, aber auch Aktienbesitz system- und währungsübergreifender Unternehmen, ist daher unabdingbar geworden. Investments in Staatsanleihen werden zum Rohrkrepierer werden… Entwicklungen zu unterschätzen ist menschlich, allzu menschlich, aber brandgefährlich. Viele vergessen: das Zentralbankwesen ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst. Insofern sollte die Bundesbank offen darlegen, wie viel der angeblichen 3400 Tonnen Gold sich tatsächlich physisch in Deutschland befindet und unter der faktischen Kontrolle der Bundesbank ist. Wie wäre es, wenn ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer sich mal die Bücher der Bundesbank anschaut, so, wie jede Bank es über sich ergehen lassen muss? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, sagte schon Lenin. Der Bürger kann schon jetzt für Alternativen sorgen.
Zumindest der Empfehlung, physisches Gold als Absicherung des eigenen Vermögens kaufen, ist 100%-ig zuzustimmen. Als Beimischung in der persönlichen Asset-Allocation mögen sich auch durchaus Aktien von Unternehmen eignen, die Güter produzieren, die auch in einer Wirtschafts- und Währungskrise nachgefragt werden. Im Übrigen eignen sich zur Sicherung des Vermögens auch selbst genutzte Immobilien als Alternative zu Gold – idealerweise ohne Belastung einer Grundschuld.
Die Kupons – also die Renditen – für deutsche Staatsanleihen werden immer höher. Mit anderen Worten: Der Markt preist ein weiteres Engagement Deutschlands – also weitere Milliarden-Kredite und Bürgschaften – für andere Euro-Länder ein. Sollte allerdings die Euro-Anleihe kommen, so werden die Renditen für deutsche Bonds mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weiter steigen.
Die "Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH" wirbt im Internet für deutsche Staatsanleihen
Konkret sind die Zinssätze für 10-jährige deutsche Staatsanleihen auf über 3 % gestiegen. Vor wenigen Monaten rentierten diese Anleihen noch mit 2 %. Dies entspricht einem Zinsanstieg um 50 %. Im Klartext: Schon jetzt kommt dem deutschen Steuerzahler die Krise teuer zu stehen.
Grob gerechnet kann man je Prozentpunkt höherer Zinsen mit Mehrausgaben von 17 Milliarden Euro pro Jahr rechnen. Zur Erinnerung: Die aktuell diskutierten Steuerentlastungen für die Arbeitnehmer haben gerade einmal ein Volumen von 0,59 Milliarden Euro.
Noch teurer wird es freilich, wenn man letztlich die Kredite an Griechenland & Co. abschreiben muss.
Unsere Prognose: Man wird den Euro so lange stützen, bis auch der letzte (große) Gläubiger bzw. Bürge mit noch recht guter Bonität – Deutschland – seine Kreditwürdigkeit verloren hat. Ehe dies geschehen sein wird, wird aber die riesige Umverteilung von Geldvermögen (aus Deutschland) in Richtung der Peripheriestaaten der Euro-Zone weiter gehen.
Gerade sind die wichtigen Mid-Term-Elections in den USA vorbei, schon beginnt die US-Notenbank mit etwas, das Beobachter schon lange befürchtet hatten: Die Märkte werden mit US-Dollar überflutet – die Dollar-Schwemme hat begonnen.
Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet es als „ungeheuerlich, was in den USA geschieht“ – Notenbank-Chef Ben Bernanke starte mit den Geldgeschenken an US-Präsident Barak Obama ein „gefährliches Experiment“. Schlechte Nachrichten für den US-Dollar und Papiergeld im allgemeinen sind bekanntlich gute Nachrichten für Gold-Anleger. Deshalb sollten wir uns diese düstere Prognose einmal genauer anschauen.
Goldbarren (Foto:Bundesbank)
Wie genau sieht dieses Experiment nun aus, das gerade auf der anderen Seite des Atlantiks gestartet wird? Bis zum Sommer nächsten Jahres, so die SZ, wird die amerikanische Zentralbank, kurz Fed, insgesamt 600 Milliarden Dollar an Anleihen kaufen. Im gleichen Zeitraum ist davon auszugehen, dass die US-Regierung 1,4 Billionen Dollar an frischen Krediten aufnehmen wird – die US-Notenbank finanziert damit einen großen Teil der Ausgaben ihrer eigenen Regierung.
Da die Niedrig-Zins-Politik der Fed bisher keine Wirkung auf die US-Konjunktur zeigt und der Leitzins nicht noch weiter abgesenkt werden kann, wirft sie nun nur so mit Dollar um sich, so scheint es. Spiegel Online sieht damit die nächste Runde im Währungskrieg beginnen, denn aus Japan und China konnte man bereits wütende Reaktionen auf die expansive Währungspolitik der USA hören. Und diese werden nicht lange auf sich warten lassen:
Die japanische Notenbank kommt am Donnerstag zu einer vorgezogenen Sitzung zusammen. Am Markt wird spekuliert, dass sie aus Sorge um einen steigenden Yen notfalls ihrerseits Geld auf den Markt schütten will. Notenbankchef Masaaki Shirakawa hatte vor kurzem genau damit gedroht.
Die Lage ist ernst, sehr ernst sogar. In den nächsten Tagen wird dieses Thema die Qualitätsmedien dominieren.
Man sollte sich daran erinnern, dass die Unabhängigkeit der Notenbank traditionell eher gering ist und die Geldwertstabilität in der US-amerikanischen Auslegung von Zentralbankpolitik nicht unbedingt die Hauptrolle spielt. Will heißen: Die Fed will der US-Regierung helfen und die amerikanische Wirtschaft mit Geld versorgen, egal ob diese es sinnvoll verwenden kann oder nicht. Hauptsache, die Zinsen bleiben unten und Kredite werden großzügig vergeben.
Es droht eine neue Blase – eine zweiter Subprime-Markt könnte entstehen
Das frische Geld fließt jetzt real in die Märkte, die es nicht sinnvoll einsetzen können. Damit ist die nächste Blase schon vorgezeichnet. Wir erinnern uns noch an die Krise des sogenannten Subprime-Marktes, als mit billigem Geld Häuser von Menschen gekauft wurden, die sie sich eigentlich gar nicht leisten konnten. Etwas ähnliches könnte sich in wenigen Jahren wiederholen.
Die Nachfrage nach Gold wird durch dise spektakulären Maßnahmen weiter ansteigen, der Preis für Gold könnte sich jetzt schneller verteuern, als wir es ohnehin erwartet hatten. Mit Gold haben Sie auf jeden Fall eine krisensichere Anlage, die auch den Währungskrieg überstehen sollte.
Unser Tipp: Reagieren Sie schnell und stocken Sie Ihre Goldbestände weiter auf bzw. machen Sie sich mit Gold als Form der Geldanlage vertraut. Achten Sie aber darauf, dass Sie Anlagegold kaufen, Gold-Sammlermünzen sind keine sinnvolle Form der Geldanlage. Vertrauen Sie auf die bekannten Anlagemünzen oder kaufen Sie direkt Goldbarren, wenn Sie größere Summen anlegen möchten.