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Goldpreis

Jetzt noch Krügerrand kaufen?

Da der Gold-Preis die psychologisch wichtige 1.000 Dollar Marke genommen hat, fragen sich viele Anleger, ob Sie jetzt noch den Krügerrand kaufen sollen. Ist Gold etwa momentan schon zu teuer? Oder wird der Kurs jetzt erst recht durch die Decke gehen?

goldpreis
Der Goldpreis (von Juli 2007 bis Sep. 2009)

Wenn wir uns den Chart ansehen, erkennen wir, dass Gold schon mehrfach am Widerstandsbereich zwischen 1006 und 1032 Dollar abgeprallt ist. Im Gegensatz zu den früheren Anläufen, folgte im aktuellen Anlauf allerdings kein harscher Rücksetzer. Vielmehr scheint sich der Kurs oberhalb der 1000 Dollar Marke zu stabilisieren. Dies ist grundsätzlich bullisch zu interpretieren.

Andererseits wurde das High von 1032 Dollar vom März 2008 noch nicht genommen. Insoweit sind Rücksetzer durchaus im Bereich des möglichen. Mit substantiellen Verlusten muss aber erst gerechnet werden, wenn die Unterstützung bei 860/870 Dollar auf Tagesschlussbasis nach unten überschritten wird.

Sollte jedoch der Widerstand bei 1032 Dollar genommen werden, würde ein starkes Kaufsignal generiert werden. Wir könnten dann recht schnell Kurse um die 1.200 Dollar und höher sehen. Indessen müsste klassischerweise kurzfristig mit einem Pull-Back gerechnet werden.

Kurzum: Wir sollten aus charttechnischer Sicht die Marke von 1032 Dollar im Auge behalten und danach unser Handeln ausrichten.

Aus fundamentaler Sicht ist Gold – und zwar physisches – ohnehin weiterhin dringend als ultimative Absicherung zu empfehlen. Selbst in der selbst ernannten Qualitätspresse wird die Gefahr einer Inflation immer offener diskutiert. Die Politik des quantitative easing der Zentralbanken in Verbindung mit der hemmungslosen Verschuldungspolitik der meisten westlichen Industrieländer muss geradezu in erhöhten Inflationsraten münden. Die Frage ist nur: Wann?

Aus fundamentaler Sicht sollten Sie also weiter physische Goldmünzen kaufen und Ihre asset allocation in diesem Sinne umschichten.

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Gold aus charttechnischer Sicht

Auch wenn wir grundsätzlich dringend empfehlen, physisches Gold in der jetzigen Phase zur Vermögenssicherung zu kaufen, und nicht zum spekulativen kurzfristigen Trading (hierfür eignen sich auch besser Hebelzertifikate, Futures, ETFs und CFDs), sei im Folgenden ein kleiner Blick auf Gold aus charttechnischer Sicht geworfen.

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Wir sehen am Chart, dass wir uns langfristig gesehen in einem Bullenmarkt befinden. Der primäre Aufwärtstrend ist voll intakt. Eine starke Unterstützung liegt bei etwa 680 Dollar, also dem Low von Oktober 2008. Sollte dieses Tief noch einmal nach unten durchbrochen werden, dürfte als weiterer Support die untere Begrenzung des übergeordneten Aufwärtstrends fungieren. Dieser Punkt liegt heute bei etwa 600 Dollar. Erst wenn diese Linie nicht mehr halten würde, müsste man den Bullenmarkt für beendet erklären.

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Wie sieht es kurz- und mittelfristig aus? Nun, hier ist zu konstatieren, dass wir die Trading-Range von Oktober 2008 bis Februar 2009 verlassen haben. Im Februar 2009 sind wir zum zweiten Mal nach dem März 2008 an der Marke von knapp über 1000 Dollar abgeprallt. Somit hat sich hier ein Double Top gebildet, womit ein Verkaufssignal generiert wurde. Sehr kurzfristig hat sich bei ca. 866 Dollar ein doppelter Boden ausgebildet. Zudem gibt es – ausgehend von diesem Zwischentief – einen kurzfristigen Aufwärtstrend. Charttechnisch ist nun oben der Widerstand bei 920/25 Dollar relevant. Sollte diese Marke überschritten werden, würde ein kurzfristiges Kaufsignal generiert. Neues Kursziel wäre dann 965/970 Dollar und schließlich 1034 Dollar. Sollte dieser Widerstand auf Tagesschlussbasis gebrochen werden, wäre der Weg noch oben zunächst einmal frei. Nach unten hin ist nun kurzfristig der Support bei 866 wichtig.

Fazit: Kurzfristig gibt es also nach oben hin starke Widerstände, vor allem knapp oberhalb der 1.000 Dollar Marke. Der langfristige Aufwärtstrend ist hingegen voll intakt, solange die 600 Dollar Marke nicht unterschritten wird. Insoweit sollten nachgebende Kurse – freilich unter Berücksichtigung des Euro-Kurses – konsequent zur Aufstockung der Gold-Bestände genutzt werden. Aus fudamentalen makroökonomischen Gründen kann es jederzeit zu einem explosionsartigen Ausbruch des Goldpreises kommen.

Wir bedanken uns bei der Firma BörseGo AG aus München, die freundlicherweise einer Verwendung der Charts zugestimmt hat.