Kategorien
Goldpreis Politik

Gold knackt die 1700-Dollar-Marke

Sc hlechte News sind gute News. Zumindest für den Goldpreis – dieser eilt von einem Rekordhoch zum nächsten. Gerade hat der Goldpreis die Marke von 1700,- US-Dollar überschritten – ein psychologisch wichtiger Wert und ein neues Allzeithoch. Nie zuvor wurde Gold zu einem so hohen Preis gehandelt.

„Es gibt wenige Anlagen, in die man sich flüchten kann, und die, die es gibt, laufen gut. Gold ist der große Profiteur, weil es keine Zentralbank gibt, die es verkauft.“, zitiert SPIEGEL online den Goldexperten Greg Gibbs von RBS in Sydney.

Und in der Tat bieten sich zum Goldkauf derzeit nur wenige echte Alternativen:

Staatsanleihen – sei es in Euro oder in US-Dollar – leiden unter der immer lascher werdenden Disziplin der jeweiligen Notenbanken, verbunden mit ausufernden und kaum noch kontrollierbaren Staatsdefiziten. Wenn Zentralbanken – entgegen ihres Auftrags – Staatsanleihen aufkaufen, ist das ein klarer Fingerzeig, dass private wie institutionelle Anleger das Interesse an traditionell niedrig verzinsten, aber dafür sicheren Wertpapieren verlieren. Der Sicherheitsbonus, den man Staatspapieren unterstellte, erodiert.

Aktien – die Börsenkurse sprechen eine klare Sprache: Seit Tagen geht es nur abwärts, und das in einem atemberaubenden Tempo und praktisch weltweit. Die Herabstufung der US-Bonität tut ein übriges, um die Anleger weiter zu versichern. Derzeit weiß wirklich niemand, wie weit die Aktien abstürzen können – obwohl die Gewinne der Unternehmen, gerade in den USA, durchaus erfreulich sind. Aber hier hat der Herdentrieb eingesetzt, und niemand möchte zu spät verkaufen.

Tagesgeld/Festgeld – diese beliebten Formen der Geldanlage bieten eine sichere Verzinsung. Im Falle einer Geldentwertung hat der Anleger jedoch, wie auch im Falle der Staatsanleihen, keinen realen Gegenwert. Da wir hier ja nicht zu einem 100-prozentigen Einstieg in Gold raten, ist die Anlage auf einem Festgeldkonto (für einen vorher festzulegenden Zeitraum) oder Tagesgeld (hier kann das Geld täglich abgerufen werden) sinnvoll und allemal weniger risiko-behaftet als Aktien, bei einer höheren Rendite als Staatsanleihen. In Falle einer Festgeldanlage gilt: kürzere Laufzeiten wählen!

Immobilien – in Deutschland steigen die Preise für Wohnungen und Häuser gerade rapide an. Gleichzeitig bewegen sich aber auch die Zinsen für die Baufinanzierung nach oben. Selbstgenutzte Immobilien sind für viele Anleger nach wie vor eine gute Wahl. Der (kredit-finanzierte) Erwerb von Immobilien als Form der Geldanlage ist jedoch ein anderes Feld – hier sollte man vorsichtig sein. Auch im Bereich Immobilien führt die allgemeine Verunsicherung dazu, dass Anleger sich zurück halten.

Und Gold?

Die Argumente für oder gegen den Goldkauf können Sie hier in vielen Beiträgen nachlesen, das muss nicht jedes mal neu zusammengefasst werden. Allen Unkenrufen zum Trotz erweist sich Gold wie in jeder Krise auch hier als „Krisengewinner“. Und bei 1700 Dollar wird noch höchst wahrscheinlich noch nicht Schluss sein, jetzt geht es auf die 1800 Dollar-Marke zu. Die riesige Verunsicherung der privaten wie institutionellen Anleger wird den Goldpreis weiter nach oben treiben.

Der Gold-kaufen.biz-Tipp:

Gold noch nicht verkaufen, sondern halten. Wer noch einsteigen möchte, sollte sich nicht vom hohen Goldpreis abschrecken lassen – es ist noch jede Menge Kursfantasie vorhanden, die 1800er-Marke wird das Gold in wenigen Wochen knacken, so unsere Prognose. Nicht zuletzt die europäische Politik wird dafür sorgen…

Kategorien
Inflation

Immobilien als Gold-Alternative?

Private Anleger sind derzeit auf der Suche nach krisenfesten Investitionsmöglichkeiten. Wie der Finanzanalytiker Volker Looman vorgestern in der F.A.Z (Onlineausgabe) schrieb, scheint die gute alte Immobilie diesbezüglich wieder beliebter zu werden. Er beruft sich auf das renommierte Institut für Demoskopie in Allensbach, das vor wenigen Wochen bestätigt habe, dass Eigenheime zur Zeit die liebste Anlage der Deutschen seien.

Ist der Kauf von Immobilien derzeit eine sinnvolle Anlagestrategie? Können Immobilien gar als Alternative für den auf diesem Blog immer wieder unterstützten Goldkauf betrachtet werden? Die Argumente für den Kauf von Gold sollten den Lesern bekannt sein, dazu später noch kürzere Anmerkungen.

Wenden wir uns zuerst den Argumenten der Immobilienkäufer zu. „Liegenschaften bleiben bestehen, und Schulden verschwinden.“, skizziert Looman die Hoffnung vieler Anleger, die sich den lange gehegten Traum von einer Immobilie erfüllen – und weist direkt darauf hin, dass Geldanlage, insbesondere der Häuslebau bzw. -kauf oft weniger rational, sondern aus dem Bauch heraus entschieden wird.

Um es kurz zu machen: Loomann stellt eine fiktive Familie vor, die vor der Wahl steht, ein Haus über eine Kreditfinanzierung oder durch die Auflösung eigener Vermögenswerte, die in ausreichender Form zur Verfügung stehen (Aktien, offener Immobilienfonds, Bundesschatzbriefe, Bargeld – aber kein Gold!), zu finanzieren. Hier stellt sich also die Frage, ob man eher einen Kredit aufnehmen soll, in der Hoffnung auf eine die Schulden reduzierende Geldentwertung in Verbindung mit ordentlichen Renditen der Aktien und Wertpapiere, oder ob man sich „defensiv“ positioniert.

Hausbau zur Krisensicherung?
Hausbau zur Krisensicherung?

Der Autor errechnet nun, welchen Wert das gesamte Vermögen nach 20 Jahren haben könnte – und gelangt zum Ergebnis, dass beide Varianten (bei seinen unterstellten Werten wie Inflation etc.) in etwa auf das gleiche Resultat kommen. Gold spielt in den vorgestellten Anlagestrategien übrigens gar keine Rolle – dazu später.

Den Schlußworten kann man wohl entnehmen, dass der Autor die „tatkräftige Unterstützung“ der Anleger in ihren Träumen durch  Banken und Vermittlern kritisiert. Eine Meinung, die wir auch teilen!

Geld billig aufnehmen, und Kapital teuer anlegen. Das hat noch nie funktioniert, doch der Glaube, dass es doch einmal klappen könnte, ist offenbar nicht auszurotten.

Die letzte Krise, die auf diesem Trugschluss aufgebaut hat, ist gerade mal zwei Jahre alt, doch die alten Zinsdifferenzgeschäfte blühen weiter wie in alter Zeit. Folglich ist es auch nur eine Frage der Zeit, wann die nächste Krise kommen wird.

Und jetzt zu unserer Fragestellung, ob Immobilien als Gold-Alternative taugen. Die beschriebene Rechnung geht von einer Wertsteigerung der Immobilie aus. Kann man davon überhaupt regelmäßig ausgehen? Selbst bei hohen Investitionen, die der Hauseigentümer zwangsläufig regelmäßig zu tätigen hat (denken Sie nur an so große Posten wie ein neues Dach!), ist diese These zweifelhaft. Zudem hängt vieles vom Zeitpunkt ab, in dem das Haus dann wieder verkauft werde soll. Meist geschehen Hausverkäufe aus Zwangssituationen, etwa einer Ehescheidung, einem beruflich erforderlichen Umzug, Tod, Pflegebedürftigkeit, etc.. In solchen Situationen werden nie die bestmöglichen Preise erzielt. Da das Immobilienangebot immer weiter zunimmt, die Bevölkerung aber bestenfalls stagniert und in den nächsten Jahren deutlich abnehmen wird, sprechen gute Argumente gegen den Immobilienerwerb.

Aus kaufmännischer Sicht macht nur der Erwerb einer Immobilie Sinn, die zukunftssicher im weiteren Sinne ist. Sie sollte sich in in einer Region befinden, von der man eine positive wirtschaftliche Entwicklung erwarten darf (Lieblingsbeispiel ist München).  Dann sollte sie die Möglichkeit bieten, auch von älteren Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, bewohnt zu werden, um so dem geänderten Bevölkerungsaufbau Rechnung zu tragen.  Ein guter Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr ist ebenfalls wichtig, genauso wie eine funktionierende Infrastruktur. Und bedenken Sie: Je kleiner die Wohnung bzw. das Haus ist und je weniger luxuriöse „Sonderwünsche“ eingeflossen sind, um so eher kann man einen zufriedenstellenden Verkaufspreis erzielen.

Wenn Sie diese Punkte berücksichtigen, ist ein Immobilienerwerb durchaus eine Option – zumindest besser, als auf eine Stabilität der Euro-Währung zu setzen. Auch Aktien könnten bei einem Crash in Mitleidenschaft gezogen werden, wenngleich es sich um echte Vermögenswerte handelt. Besser ist es aber, einen nicht zu klein bemessenen Teil in Gold anzulegen. Gerade in den derzeit sehr turbulenten Zeiten (Griechenland-Krise, Hedgefonds attackieren ganze Staaten im Euroraum) gilt der Satz: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Setzen Sie nicht alles auf eine Karte (Auch nicht alles auf die Gold-Karte). Aber der Kauf von Gold sichert zum einen Ihr Vermögen, und zum anderen lässt sich Gold jederzeit und in jedem Land der Welt wieder zu einem guten Kurs veräußern, anders als Immobilien – diese sind eine sehr unflexible Form der Geldanlage.

Kategorien
Inflation

Immobilien in der Krise

Im Zentrum des folgenden Beitrages sollen die Risiken hinsichtlich Immobilien in der Krise stehen. In den letzten Wochen hatte der Autor ja vor den Risiken von Zertifikaten („Krise auf dem Zertifikatemarkt“), Anleihen („Herabstufungen von Staatsanleihen signalisiert“) und Lebensversicherungen („Lebensversicherungen in der Krise“) gewarnt.

Hausbau zur Krisensicherung?
Hausbau zur Krisensicherung?

Um es vorweg zu nehmen: Auch Immobilien bieten – entgegen der landläufigen Meinung – nicht den ultimativen Schutz. Das wäre ja auch etwas befremdlich, ging die derzeitige Krise doch – so jedenfalls die herrschende Lehre – von der Immobilienkrise in den USA aus.

Welche Nachteile hätten nun Wohnimmobilien in Deutschland, wenn sich die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise noch weiter zuspitzen sollte oder es gar zu Szenarien wie Massenarbeitslosigkeit, Hyperinflation oder einem Staatsbankrott kommen sollte?

  1. Immobilien sind per definitionem unbeweglich. Man könnte im Krisenfall das gebundene Kapital nicht kurzfristig liquidieren. Ein Verkauf könnte sehr lange dauern, falls sich in einer wirklichen Wirtschaftskrise überhaupt ein Käufer zu einem akzeptablen Preis findet.
  2. Immobilien stellen oftmals einen großen Teil des Vermögens eines privaten Haushaltes dar. Kommt man in einer System-Krise in finanzielle Schwierigkeiten, wird es schwer fallen, an liquide Mittel zu kommen, ohne das ganze Haus verkaufen zu müssen.

  3. Eigentümern von Eigentumswohnungen drohen noch andere Gefahren: Mitglieder der Eigentümergemeinschaft könnten insolvent werden. Instandhaltungsmaßnahmen könnten dann nicht mehr ohne weiteres durchgeführt werden. Unter Umständen muss sogar per Sonderumlage für die insolventen Eigentümer mitbezahlt werden.

  4. Gefahren drohen auch für vermietete Objekte: Mieter könnten infolge einer Wirtschaftskrise nicht mehr in der Lage sein, die Miete zu zahlen. Eine schwierige Situation angesichts des sehr mieterfreundlichen deutschen Mietrechts.

  5. Denkbar wäre theoretisch auch eine Festsetzung von (niedrigen) Mieten durch die Regierung, um Kündigungen und daraus folgende soziale Unruhen zu verhindern.

  6. Die Immobilienpreise könnten wegen der sinkenden Kaufkraft der privaten Haushalte in einer Krise sinken.

  7. Der Staat könnte – wie nach dem Zweiten Weltkrieg – eine Zwangshypothek auf jede Immobilie eintragen.

  8. Ist die Immobilie auch noch teilweise fremdfinanziert, besteht die Gefahr, dass man den Schuldendienst nicht mehr leisten kann. Die Bank kann dann die Grundschuld fällig stellen. Folge wäre dann in der Regel der Verlust der Immobilie. Auch eine verschärfte Inflation wäre im Übrigen nicht unbedingt vorteilhaft für die Schuldner. Warum? Nun, für gewöhnlich werden die Löhne und Gehälter erst nach einem gewissen time-lag an die allgemeinen Inflationsraten angeglichen. Man wird dann möglicherweise gezwungen sein aufgrund des Preisniveauanstieges sein ganzes Einkommen für die Befriedigung der Grundbedürfnisse zu verwenden. Für den Schuldendienst könnte dann kein Geld mehr übrig bleiben.

Fazit

Immobilien bieten in der Krise auch keine absolute Sicherheit, vor allem dann nicht, wenn Sie teilweise fremdfinanziert wurden. Einzige Ausnahme: Selbst genutzte Immobilien, die Sie schuldenfrei besitzen. Wenn Sie eine selbst genutzte Immobilien, die möglicherweise noch mit einem Nutzgarten ausgestattet, haben und zudem physisches Gold in hinreichendem Umfang besitzen, sind Sie für eine wirkliche Krise schon ganz gut gerüstet.

Haben Sie schon physisches Gold?