Wer in physisches Gold investieren möchte, sollte sich nicht nur mit dem aktuellen Goldpreis befassen, sondern auch die Nebenkosten im Blick behalten. Eine dieser Kostenpositionen ist der Gold Ausgabeaufschlag – auch bekannt als Spread oder Handelsspanne. Dieser beschreibt die Differenz zwischen dem Preis, zu dem Sie Gold kaufen (Verkaufspreis des Händlers), und dem Preis, zu dem Sie Gold wieder verkaufen können (Ankaufspreis des Händlers).
Wie entsteht der Gold Ausgabeaufschlag?
Grundsätzlich gilt: Der Verkaufspreis für Gold (z. B. Goldmünzen oder Barren) ist bei seriösen Händlern immer höher als der Ankaufspreis. Dieser Unterschied deckt die Kosten des Händlers für Beschaffung, Lagerung, Versicherung, Vertrieb und einen kleinen Gewinnaufschlag. Der Ausgabeaufschlag ist somit Teil der üblichen Handelsmarge im Edelmetallgeschäft.
Die Höhe des Ausgabeaufschlags hängt von mehreren Faktoren ab:
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Art des Goldprodukts: Anlagemünzen und Barren haben in der Regel geringere Aufschläge als Sammlermünzen oder Sonderprägungen.
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Gewicht der Einheit: Je größer die Einheit (z. B. 1 Unze oder größere Barren), desto geringer fällt der prozentuale Aufschlag aus.
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Vertriebskanal: Händler im Internet bieten oft deutlich günstigere Konditionen als Filialbanken oder Sparkassen.
Übliche Spreads beim Goldkauf
Für Goldunzen (31,1 g) liegt der Spread bei seriösen Anbietern üblicherweise zwischen 5 % und 10 %. Dabei sind die Aufschläge bei Banken und Sparkassen oft im oberen Bereich dieser Spanne oder darüber, während spezialisierte Online-Edelmetallhändler häufig günstigere Preise bieten. Bei kleineren Münzen (z. B. 1/10 oder 1/4 Unze) oder bei Goldbarren unter 10 Gramm können die relativen Aufschläge deutlich höher sein.
Tipp: Wenn Sie Gold kaufen möchten, vergleichen Sie immer mehrere Anbieter – insbesondere zwischen klassischen Filialbanken und renommierten Internet-Händlern. Online-Händler haben oft geringere Fixkosten und geben diesen Vorteil in Form niedrigerer Spreads an die Kunden weiter.
Einfluss der Stückelung auf den Ausgabeaufschlag
Je größer die Goldmünze oder der Goldbarren, den Sie kaufen, desto geringer ist der relative Ausgabeaufschlag. Der Grund ist einfach: Produktions- und Vertriebskosten fallen bei größeren Einheiten weniger stark ins Gewicht. So ist der Preis je Gramm bei einer ganzen Unze oder einem 100-Gramm-Barren deutlich günstiger als bei kleineren Einheiten wie 1/10-Unzen-Münzen oder 5-Gramm-Barren.
Tipp: Aus Kostengründen empfiehlt es sich, bei Gold-Investments primär auf standardisierte Anlagemünzen in Unzengröße (31,1 g) oder größere Barren (z. B. 50 g, 100 g) zu setzen. Wer größere Summen investieren möchte, sollte den Kauf von Goldbarren prüfen, da hier der Aufschlag pro Gramm oft noch geringer ist.
Warum der Ausgabeaufschlag kein Nachteil ist
Manche Anleger schrecken zunächst vor dem Ausgabeaufschlag zurück. Doch das ist nicht notwendig: Solche Spreads sind im Investmentbereich üblich. Auch beim Erwerb von Aktienfonds wird ein Ausgabeaufschlag verlangt, und beim Handel mit Zertifikaten, Anleihen oder Devisen gibt es ebenfalls Spreads, die je nach Marktumfeld schwanken. Der Ausgabeaufschlag ist somit keine Besonderheit des Goldmarktes, sondern integraler Bestandteil jeder Investition in handelbare Sachwerte oder Finanzprodukte.
Zudem ist Gold eine langfristige Anlage. Die Kosten des Ausgabeaufschlags relativieren sich mit der Haltedauer, insbesondere in Zeiten steigender Goldpreise.
Fazit
Wer in physisches Gold investieren möchte, sollte den Ausgabeaufschlag als normalen Bestandteil der Handelskosten verstehen. Mit ein wenig Umsicht lassen sich die Spreads aber deutlich minimieren:
- Kaufen Sie primär Anlagemünzen in Unzengröße (31,1 g) – hier ist der relative Ausgabeaufschlag am geringsten.
Bei größeren Beträgen prüfen Sie den Kauf von Goldbarren (ab 50 g aufwärts). - Nutzen Sie die günstigeren Angebote von seriösen Internet-Händlern, die meist bessere Konditionen als Banken oder Sparkassen bieten.
- Vergleichen Sie regelmäßig Preise und Spreads, um den besten Anbieter zu finden.
Auf lange Sicht kann physisches Gold trotz des Ausgabeaufschlags ein wichtiger Baustein zur Vermögenssicherung und Diversifikation sein – insbesondere in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten.