Wenn Sie in Gold investieren möchten, haben Sie grundsätzlich verschiedene Optionen. Doch nicht jede Anlageform ist für den sicherheitsorientierten Anleger gleichermaßen sinnvoll – insbesondere, wenn das Ziel darin besteht, das Vermögen vor Krisen zu schützen.
Gold-Zertifikate und Finanzprodukte
Eine Möglichkeit besteht darin, Zertifikate auf Gold zu erwerben. Hierbei gibt es:
-
Quanto-Zertifikate (währungsgesichert), bei denen Schwankungen des Wechselkurses zwischen US-Dollar und Euro keine Rolle spielen. Dies ist relevant, weil Gold weltweit in US-Dollar notiert wird.
-
Gehebelte Zertifikate, die es erlauben, überproportional an der Entwicklung des Goldpreises zu partizipieren – sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen. Hier ist jedoch zu beachten: Hebelprodukte sind riskant und eignen sich nur für erfahrene, kurzfristig orientierte Anleger.
Wichtiger Nachteil aller Zertifikate: Sie tragen das sogenannte Emittentenrisiko. Geht der Herausgeber des Zertifikats in die Insolvenz (wie etwa im Fall von Lehman Brothers 2008), kann das Zertifikat vollständig wertlos werden. Gerade wer Gold als Absicherung gegen wirtschaftliche Krisen kaufen möchte, konterkariert dieses Ziel mit Zertifikaten – denn im Ernstfall könnte genau die ausgebende Bank oder das Finanzinstitut betroffen sein. Eine solche Situation kann insbesondere im Falle eines „Bank-Runs“ (oder „Gold-Runs“) eintreten, wenn die Nachfrage nach Gold exorbitant steigt und die physisch verfügbaren Vorräte übersteigt.
Goldminen-Aktien
Auch der Kauf von Aktien von Goldminen-Unternehmen ist möglich. Diese Papiere bieten die Chance, vom Goldpreisanstieg indirekt zu profitieren. Doch der Aktienkurs einer Minengesellschaft hängt von vielen Faktoren ab: Management, Förderkosten, politische Lage der Förderländer oder Umweltauflagen. Nicht selten entwickeln sich Goldminen-Aktien deutlich schwächer als der Goldpreis selbst. Solche Investments sind daher eher etwas für professionelle Investoren oder spezialisierte Fonds.
Physisches Gold: Münzen und Barren
Die klassische und bewährte Form, in Gold zu investieren, bleibt der Kauf von physischem Gold – in Form von Goldmünzen oder Goldbarren. Diese besitzen keinen Emittenten und kein Kontrahentenrisiko: Das Gold gehört Ihnen direkt. Beliebte Anlagemünzen sind beispielsweise der Krügerrand, der Maple Leaf oder der Wiener Philharmoniker.
Ergänzend kann auch der Kauf von Silber als „poor man’s gold“ sinnvoll sein. Allerdings sollten Anleger wissen: In Deutschland unterliegen Anlagesilbermünzen dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 %, in Österreich beträgt die Umsatzsteuer sogar 20 %. Das schmälert die Attraktivität von Silber gegenüber Gold als Anlage.
Warum Gold ein Baustein jeder Vermögenssicherung sein sollte
Gold gilt seit Jahrtausenden als Wertspeicher und Krisenwährung. Gerade in unsicheren Zeiten steigt die Nachfrage – und dann wird es oft schwieriger oder teurer, Gold kurzfristig zu kaufen. Deshalb sollte Gold Bestandteil einer diversifizierten Vermögensstrategie sein – nicht nur in Krisenzeiten.
Einige Tipps aus unserer langjährigen Erfahrung mit Goldprodukten
- Kaufen Sie Gold nur in physischer Form, wenn Sie Ihr Vermögen krisensicher machen wollen.
- Vermeiden Sie Zertifikate oder andere Finanzprodukte mit Emittentenrisiko, wenn Sicherheit im Vordergrund steht. Diese sind maximal als kurz- und mittelfristige Lösung akzeptabel mit dem Ziel, bei einer Goldrallye über Hebenprodukte zu profitieren
- Ergänzen Sie Ihr Portfolio mit physischen Edelmetallen langfristig – nicht erst in unsicheren Zeiten. Denn realistischerweise ist der Beginn einer solchen „unsicheren“ Zeit schwer vorherzusehen und die Beschaffung von Gold möglicherweise nur zu wesentlich ungünstigeren Konditionen realisierbar