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Politik

Finnland bereitet sich auf Euro-Ende vor

Finnland ist an sich ein grundsolides Mitglied der Euro-Zone.Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist man dort offensichtlich sehr skeptisch gegenüber der Gemeinschaftswährung eingestellt.

Sehr deutlich wurde das durch die jüngsten Äußerungen des finnischen Außenministers Erkki Tuomioja. In einem Interview mit dem britischenem „Daily Telegraph“ drängt der Politiker die anderen Staaten der Eurozone, sich auf ein Scheitern der gemeinsamen Währung vorzubereiten. „Wir müssen uns der Möglichkeit eines Auseinanderbrechens des Euroraums offen stellen“, zitiert Tagesschau.de aus dem Gespräch, welches seit gestern die Schlagzeilen beherrscht. Das sei keineswegs ein Weg, „den jeder in Finnland befürworte, geschweige denn die Regierung. Aber wir müssen vorbereitet sein“, mahnte Tuomioja. Finnland habe bereits einen Handlungsplan für jede Eventualität erarbeitet.

Ende des Euros verliert immer mehr an Schrecken

Anders als Bundeskanzlerin Merkel sieht der Finne in einem Auseinanderbrechen des Euro-Raumes jedoch kein automatisches Ende der Europäischen Union. Er argumentiert vielmehr in die entgegengesetzte Richtung: „Nach einem Auseinanderbrechen der Eurozone würde die EU besser funktionieren“, so Tuomioja. Allerdings warnte der Außenminister des kleinen nordeuropäischen Landes zugleich vor den finanziellen Belastungen, die ein Zerfall der Eurozone zur Folge hätte. „Es gibt einen Konsens, dass ein Auseinanderbrechen kurz- und mittelfristig mehr kosten dürfte als das derzeitige Krisenmanagement.“

Die Flagge Finnlands
Die Flagge Finnlands – bitte nicht mit der griechischen verwechseln, die auch in blau-weiß gehalten ist.

Der finnische Europaminister stellte jedoch klar, dass diese Euro-skeptische Position nicht vom gesamten finnischen Kabinett geteilt werde.

Wir meinen: Immer mehr hochrangige Politiker wenden sich vom bisherigen Kurs der Nibelungentreue gegenüber Griechenland und anderen schwächelnden Staaten in der Euro-Zone ab. Ein Ende des Euros oder zumindest ein Schrumpfen der Euro-Zone wird zu Turbulenzen an den Finanzmärkten führen. Gold ist der stabile Anker in jeder Währungskrise. Kaufen Sie jetzt Gold und sichern Sie Ihr privates Vermögen!

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Goldpreis

Griechenland bald pleite? Goldpreis steigt wieder…

Bad news are good news – zumindest für antizyklische Investoren. Aktuell kumulieren die negativen Meldungen zum Euro wieder einmal, und die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands wird jetzt sogar vom Vizekanzler der Bunderepublik Deutschland, dem FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler, als nicht unrealistisches Szenario in die Diskussion eingebracht. Das Rösler-Interview im Bericht aus Berlin vom vergangenen Sonntag hat für Aufregung gesorgt. Bezüglich der Umsetzung der Auflagen der internationalen Gemeinschaft als Voraussetzung für Finanzhilfen sei er „mehr als skeptisch.

Vizekanzler Philipp Rösler
Vizekanzler Philipp Rösler (Foto: FDP)

Rösler schließt Zahlungsunfähigkeit Griechenlands nicht mehr aus

Rösler weiter: „Wenn Griechenland seine Auflagen nicht erfüllt, dann kann es keine weitere Zahlungen mehr geben.“ Das Land werde zahlungsunfähig sein, und dies werde wohl eine Diskussion im Land selbst auslösen: „Die Griechen werden dann selber zu der Überzeugung kommen, dass es vielleicht klüger ist, aus der Euro-Zone auszutreten.“ Spanien und Portugal sieht Rösler dagegen auf einem guten Wege der Reformen.

Steht der Euro-Austritt Griechenlands möglicherweise unmittelbar bevor? Und lassen sich so die steigenden Goldpreise (mit) erklären, die wir in den letzten Wochen beobachten können? In eigener Sache möchten wir diesbezüglich auf unsere neuen, selbst entwickelten Gold-Charts hinweisen, die am rechten Bildrand die Entwicklung des Goldkurses für drei unterschiedliche Zeiträume darstellt. Wir hoffen, dass sie gut angenommen werden…

Das Rösler-Interview kann hier in Auszügen nachgelesen – oder komplett als Video angesehen werden.

Griechenland-Troika  verliert die Geduld

Die neue griechische Regierung hofft unterdessen, den von der sogenannten Troika (EU-Kommission, EZB, IWF) vorgegebenen Zeitplan – bis 2014 sollen die Griechen demnach wieder auf eigenen Beinen stehen können – um zwei Jahre strecken zu können. Hierbei stößt sie jedoch auf wenig Gegenliebe, während gleichzeitig die makroökonomischen Zahlen in den Keller rauschen, in diesem Jahr 2012 soll die Wirtschaftskraft des Landes um ganze sechs Prozent schrumpfen, was sämtliche Pläne obsolet macht.

Um noch einmal zur Ausgangsthese zurück zu kommen – solche „schlechte“ Nachrichten schreien geradezu nach Investitionen in Gold. Nicht nur extreme Euro-Pessimisten sehen das so, und im Ergebnis steigt der Goldpreis wieder. Eine gute Zeit, um Gold zu kaufen!

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Inflation Politik

Hans-Werner Sinn greift EZB-Kreditvergabe an Krisenländer an

Ein Skandal, über den nicht gesprochen wir: Bundesbank verleiht über 450 Milliarden Euro an Euro-Zentralbanken

Der weltweit anerkannte und über die Medien gut bekannte Münchner Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn hat in einem ifo-Standpunkt mit dem Titel „Ausverkauf mit der Druckerpresse“, der bereits am 8. November in auch im Handelsblatt erschienen, erneut klar Stellung bezogen. Sinn gilt als einer der profiliertesten Kritiker der gegenwärtigen EZB-Politik.

Professor Hans-Werner Sinn vom renommierten ifo-Institut
Professor Hans-Werner Sinn vom renommierten ifo-Institut

Der Präsident des Münchner ifo-Instituts zieht eine Paralle zum Ende des auf Gold basiertem Währungssystems von Bretton-Woods Anfang der 1970er Jahre. Seinerzeit machten die Vereinigten Staaten von Amerika exzessiven Gebrauch von der Währungspresse, um so nicht zuletzt den Vietnamkrieg finanzieren zu können – und u.a. das zu Lasten der D-Mark. Die Franzosen sahen sich aufgrund dieser Praxis gar veranlasst, ihre Dollar gegen die in den USA gelagerten Goldbestände einzutauschen und mit Kriegsschiffen abtransportieren zu lassen.

Dieser ifo-Standpunkt ist für Laien möglicherweise nicht sofort verständlich, insbesondere wenn der Begriff Target (Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System) nicht bekannt ist. Dieser wird hier in der Wikipedia gut erklärt.

Wundern Sie sich, dass derzeit ausgerechnet Investoren aus Krisenländern wie Spanien und Griechenland in Deutschland auf Einkaufstour gehen? Dann sollten Sie sich diesen Beitrag nicht entgehen lassen – wir möchten Ihnen die Gedanken Sinns nicht vorenthalten, deshalb hier das unveränderte Original:

ifo Standpunkt Nr. 130: Ausverkauf mit der Druckerpresse

In ihrem Monatsbericht vom Oktober hat die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals zum ökonomischen Kern der Target-Problematik Stellung genommen. Dabei bestätigt sie den Sachverhalt, den das Ifo-Institut im Juni in einem Working Paper dargelegt hat. Da die EZB über kein eigenes Rechnungssystem verfügt, folgt sie dem Ifo-Institut bei seinem Weg, die Salden aus den Statistiken des Internationalen Währungsfonds (IWF) herauszurechnen, und kommt zu denselben Zahlenwerten.

Die Öffentlichkeit und manche Journalisten verstehen noch nicht, dass es sich hier um eine gewaltige Kreditvergabe der Bundesrepublik Deutschland an die Krisenländer handelt. So behauptete Olaf Storbeck in dieser Zeitung, die EZB widerspreche der Aussage, dass die EZB von der Bundesbank Kredit bezogen habe. Das tut sie nicht und kann sie auch gar nicht, denn schließlich wird die Target-Forderung, die in der Bilanz der Bundesbank steht, offiziell als Kapitalexport (und damit als Kreditvergabe!) durch das EZB-System bezeichnet.

Target-Salden sind Kredite im EZB-System, die aus der grenzüberschreitenden Verlagerung der Geldschöpfung in einer Währungsunion entstehen. Konkret: Während die Notenbanken der Krisenländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien (GIPS) sowie neuerdings auch Italien weit über den Bedarf ihrer Länder hinaus Geld drucken und an ihre Bürger verleihen, die damit Güter oder Vermögensobjekte im Rest des Euro-Systems erwerben, zieht die Bundesbank ihren Refinanzierungskredit und das von ihr geschöpfte Geld wieder ein. Refinanzierungskredit wird von Deutschland in die GIIPS-Länder (Griechenland, Italien, Irland, Portugal, Spanien) verlagert.

Man hat denselben Vorgang bereits im Bretton-Woods-System, dem bis 1971 geltenden Festkurssystem zwischen den USA und Europa, beobachtet. Die USA bezahlten die Waren und Firmenbeteiligungen, die sie in Europa erwarben, weil hier alles so billig war, mit neu gedruckten Dollar, die die US-Notenbank (Fed) den Banken lieh. Die Dollar wurden von der Bundesbank in D-Mark umgetauscht, und die so geschaffenen „Dollar-D-Mark“ verdrängten die durch Bundesbank-Kredit geschaffenen D-Mark-Bestände eins zu eins. Refinanzierungskredit wurde damals von der Bundesbank zur Fed hin verlagert. Es fand ein Kapitalexport durch das Zentralbankensystem von Deutschland in die USA statt. Man sagte damals, die Bundesbank toleriere den Vorgang, um so den Vietnamkrieg mitzufinanzieren.

So wie damals die „Dollar-D-Mark“ die „Kredit-D-Mark“ in Deutschland verdrängten, verdrängen seit dem Herbst 2007 die „GIPS-Euro“ die „Kredit-Euro“ in Deutschland eins zu eins. Mittlerweile ist die Bundesbank durch die Kreditverlagerung in die Krisenländer von einem Netto-Gläubiger zu einem Netto-Schuldner des deutschen Bankensystems geworden. Das ist ein unglaublicher Vorgang. Im Süden laufen die Druckerpressen heiß, und die Bundesbank hat ihre Pressen gegen Schreddermaschinen eingetauscht.

Im Bretton-Woods-System konnte die Bundesbank einen Teil der Dollar, die bei ihr angeschwemmt wurden, noch in amerikanische Staatspapiere umtauschen. Die Franzosen schickten gar Kriegsschiffe nach Amerika, um ihre Dollar gegen Gold einzulösen. Daran zerbrach das Bretton-Woods-System bekanntlich.

Heute erhält die Bundesbank als Gegenleistung für ihre Kreditvergabe bloße Forderungen gegen das EZB-System, die nur minimal verzinst sind (derzeit 1,25 Prozent) und von denen man nicht weiß, ob sie sich bei einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone jemals werden eintreiben lassen. Mittlerweile sind 450 Milliarden Euro an Target-Forderungen bei ihr aufgelaufen, davon allein 106 Milliarden Euro im August und September. Das ist der größte Posten in der Bundesbankbilanz, ein erheblicher Anteil des Auslandsvermögens der Bundesrepublik Deutschland und doppelt so viel Rettungsgeld, wie die Bundesrepublik allein über den EFSF bereitstellen soll. Hätte Europa das US-interne Abrechnungssystem für Target-Salden zwischen den Distrikten der Fed, dann könnte die Bundesbank dafür die Übertragung von marktgängigen, gut verzinslichen Wertpapieren im gleichen Umfang verlangen.

Hochtief, Kaufhof, mittelständische Firmen, Aktien und Immobilien wecken und weckten die Begehrlichkeit der Kapitalanleger aus den Krisenländern, die dafür von ihren Zentralbanken mit frischem Geld versorgt wurden. Mittlerweile kaufen sich nicht nur Spanier, Iren und Griechen in Deutschland ein. Vielmehr kommen jetzt auch die Italiener in hellen Scharen und erwerben mit dem frisch in Italien gedruckten Geld alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Das von Deutschen beim Ausverkauf ihrer Wirtschaft eingenommene Geld landet dann wie beschrieben im Schredder der Bundesbank. Der Target-Saldo der Banca d’Italia verschlechterte sich in den vergangenen drei Monaten um 110 Mrd. Euro, von +6 Mrd. Euro im Juni auf -104 Mrd. Euro im September. Allein im August und September zog die Banca d’Italia Target Kredite von 86 Milliarden Euro. Diese Schulden sind das Gegenstück zu den neuen Forderungen der Bundesbank. Wann wacht die Politik endlich auf und beschäftigt sich mit diesem Vorgang?

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Goldpreis Politik

Krisenzeiten sind Goldzeiten

Nur wenige freuen sich über die derzeitige Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Euros. Auch den privaten Goldanlegern kann man in aller Regel unterstellen, dass Sie sich nicht gerne in Schadenfreude üben. Sicher ist jedoch, dass die Goldinvestoren mit ihrer Entscheidung im wahrsten Sinne des Wortes „goldrichtig“ gelegen haben – denn der Goldpreis kennt auch in der aktuellen Situation nur eine Richtung – nach oben.

Gold (Foto:Bundesbank)
Gold (Foto:Bundesbank)

Fundamental befindet sich Gold nach wie vor auf einem stabilen Aufwärtstrend. Kleinere Rückschläge sind da völlig normal, sei es, dass ein Staat in Finanznot seine Goldreserven reduziert, oder das Anleger ihre Gewinne mitnehmen möchten. Doch solange die Krisenzeit andauert, so lange wird auch der Goldpreis auf seinem hohen Niveau bleiben, und vermutlich noch weiter zulegen.

Lust auf neue Krisenmeldungen?

Wann genau die Grenzen des Wachstums beim Gold erreicht sind, lässt sich nicht prognostizieren. Doch wenn man heute liest, dass

so dürfte auch der größte Goldkritiker anerkennen: Eine gehörige Portion Gold im Portfolio wäre jetzt vielleicht doch keine so schlechte Idee.

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Goldpreis Politik

Goldpreis steigt wieder

Der Goldpreis ist in den letzten Wochen wieder merklich nach oben gegangen. Tendierte Gold im Londoner Fixing am 19. Oktober noch bei etwa 1193 Euro, so konnte er Anfang dieser Woche erneut die 1300er-Euro-Marke durchbrechen – ein Plus von über 100 Euro in weniger als einem Monat.

Nochmals zur Erinnerung: Am 9.September erreichte das Edelmetall Gold einen Rekordkurs in Euro: 1359,39 (entsprach an diesem Tag 1870 US-Dollar. Diesem Wert nähern wir uns also langsam, aber sicher wieder an. Allen Unken-rufen zum Trotz wird Gold auch im nächsten Jahr eine beliebte Form der Vermögenssicherung darstellen.

Der Goldpreis 2011: rauf, runter, jetzt wieder rauf.
Der Goldpreis 2011: rauf, runter, jetzt wieder rauf.

Euro-Krise vorbei?

Ist Griechenland etwa schon gerettet? Oder Italien? Nein, denn hier hat die Unsicherheit in den vergangenen Tagen eher noch zugenommen. Die Ankündigung Papandreos, eine Volksabstimmung durchzuführen, zeigte eindeutig die Nervosität der Märkte. Auch wenn der unglückliche griechische Ministerpräsident jetzt Geschichte ist und die Abstimmung wieder abgesagt wurde so ist die Lehre hieraus, dass kleine Meldungen in nachrangig wichtigen EU-Staaten zu einer massiven Belastung des Euros führen können.

Ein aktuelles Beispiel ist Frankreich. Zugegebenermaßen kein Leichtgewicht, und von den Euro-Mitgliedsländern noch eine der stabilsten Volkswirtschaften. Eine – irrtümliche – Abstufung der Grande Nation durch die Rantingagentur Standard&Poor’s führte zu einem sofortigen Anstieg der Zinsen, zu denen sich Frankreich an den Märkten refinanziert.

Mehr zu diesem bemerkenswerten Vorgang kann im SPIEGEL-Artikel „Der französische Patient“ nachgelesen werden.

Und auch, nachdem die bekannte Ratingagentur ihren Fehler erkannt und klargestellt hatte, blieben die Zinsen für Frankreich erst einmal merklich über dem Stand, den sie vor der Falschmeldung gehabt hatten. Will heißen: Jede Fehlmeldung kann derzeit zu Folgen führen, die man sich nicht ausmalen kann. Ein radikaler Absturz des Euros ist jederzeit möglich.

Gold ist der sichere Hafen

Hoher Goldpreis hin oder her – Gold ist der sichere Hafen, den ein jedes Schiff in diesen unsicheren Zeiten ansteuern sollte. Vielleicht nicht gerade ein Einstieg mit dem gesamten liquiden Vermögen, aber ein beträchtlicher Anteil von Goldbarren und Goldmünzen im privaten Portfolio dürfte dem deutschen Privatanleger dabei helfen, wieder besser schlafen zu können. Der Goldpreis steigt zwar wieder, aber noch ist es nicht zu spät um die Goldvorräte zu erhöhen.

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Allgemein

Peter Gauweiler: Griechenland verschleppt seinen Konkurs

Der gemeinhin als ein Mann klarer Worte bekannte CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat sich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung für einen klaren Schuldenschnitt mit Griechenland ausgesprochen. Schon die erste Runde der Milliardenhilfe für das unter einer massiven Haushaltskrise leidende Griechenland lehnte Gauweiler 2010 ab – und reichte bei dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Verfassungsklage ein.

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Peter Gauweiler, CSU (Foto: www.peter-gauweiler.de)

„Griechenland ist pleite und hat mehr Schulden, als es je bezahlen kann“, bringt es Gauweiler kurz und knapp auf den Punkt. Der EZB wirft er vor, dass sie ohne rechtliche Grundlage und zulasten ihrer Eigentümer Schrottpapiere in Milliardenhöhe aufgekauft habe. Weiteres Geld nach Griechenland würde die „Stunde der Wahrheit“ für die EZB-Bilanzen lediglich hinauszögern und daneben die Gläubigerbanken stützen. „Was wir derzeit erleben, nannte man früher Konkursverschleppung“, so der 62-jährige Bayer.

Hier finden Sie das gesamte Interview: Peter Gauweiler zur Griechenland-Krise Eine dramatische Entwertung der Gemeinschaftswährung

Er bedauert die Tatsache, dass für Griechenland nicht bereits im vergangenen Jahr ein klarer Schuldenschnitt und ein Schuldenmoratorium erfolgt seien. „Ich bin mir sicher: Griechenland wäre heute schon wieder auf dem Weg der Gesundung“, so Gauweiler. Er weist im Interview darauf hin, dass eine Staatsinsolvenz auch die Grundlage für einen erfolgreichen Neubeginn sein könne und verweist auf die jüngeren Beispiele aus Argentinien, Russland und der Türkei.

Eine tiefere Ursache der derzeitigen Problematik sieht Gauweiler in den Geburtsfehlern des Euro:
„Ein Währungsraum aus Gebieten unterschiedlicher Leistungsbilanzen und ohne staatliches Dach. Dessen Stabilitätskriterien keiner einhält. Schon die einzelnen Staaten schaffen es ja kaum, unterschiedliche Leistungsbilanzen im Inneren auszugleichen: siehe die deutsch-deutsche Währungsunion, die bis heute nur durch Transfers funktioniert, siehe den innerdeutschen Streit um den Länderfinanzausgleich, siehe die Kluft zwischen Nord- und Süditalien seit 150 Jahren. Auf Ebene eines Erdteils ist ein solches Unterfangen erst recht nicht zu bewältigen.“

Skeptisch zeigt er sich jedoch, ob eine realistische Chance für die Durchsetzung seiner Forderungen gibt: „Die Führungsleute in den Fraktionen werden auch dieses Mal die Griechenlandhilfen durchziehen, obwohl doch in der Sache alles anders läuft, als sie angekündigt haben. Die Unterschiede der Parteien sind beim Euro ja seit seiner Einführung nur auf dem Millimeterpapier sichtbar.“

Wir meinen: Griechenland wird auch in seiner sehr verfahrenen Situation Unterstützung seitens der Europäischen Union bekommen – ob man dies nun begrüßt oder nicht, aber so sieht der „common sense“ derzeit aus. Damit ist das Problem des gewaltigen griechischen Schuldenstands, der noch weiter anwachsen wird, aber nicht vom Tisch, sondern nur verschoben. So sieht keine Lösung aus! Die Griechenlandkrise ist hier übrigens schon eine Art „Dauerthema“ geworden.  Weiser sind die Politiker mit der Zeit aber nicht geworden. Die Gefahr für ein Auseinanderfallen des Euroraumes und das Aufbrechen tektonischer Verwerfungen steigt weiter und weiter. Goldkauf ist eine Alternative, denken Sie darüber nach!

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Goldpreis Inflation

Wie entwickelt sich der Goldpreis?

Vergleich der Kursentwicklung von Gold in US-Dollar und Euro für 2011 (Januar bis Mitte Juni): Soll man jetzt noch Gold kaufen?

Wie wir alle wissen: Gold wird in Dollar gehandelt. Insofern ist für den strategischen Investor, der sein Euro-Vermögen in Gold anlegen möchte (was für die meisten Leser von Gold-kaufen.biz zutreffen dürfte) ein regelmäßiger Blick auf den Dollar-Kurs anzuraten. Insbesondere natürlich dann, wenn man in Gold einsteigen (sprich: kaufen) möchte – oder seine Anlagebarren, Krügerrands und was man sonst noch so an Gold im Depot hat, wieder in Euro tauschen möchte.

Schauen wir uns die Entwicklung des Goldpreises im bisherigen Jahresverlauf 2011 einmal etwas genauer an. Was auffällt: In den ersten beiden Monaten gab der Goldpreis deutlich nach, was sowohl am Verlauf des Dollar, als auch an der Entwicklung des Euro-Graphen zu erkennen ist.

Sie sind sich nicht sicher, welche Auswirkungen Währungsschwankungen auf den Goldkurs haben? Dann lesen Sich sich am besten unseren Artikel zum Zusammenhang von Goldpreis und US-Dollar durch, der sich gut als Einleitung eignet (auch wenn er schon etwas älter ist).

Noch einmal zum Verhältnis Dollar-Euro: Steigt der Dollar im Verhältnis zum Euro, so wird auch Gold teurer. Wird der Dollar jedoch gegenüber dem Euro schwächer, verbilligt sich auch Gold – jeweils relativ gesehen. Denn auch in Zeiten eines fallenden Dollarkurs kann der Goldpreis (in Euro) durch eine immense Nachfrage – trotz dieses dämpfenden Faktors – nach oben getrieben werden.

Und genau das erleben wir: der US-Dollar kann noch so schwach werden – der Goldpreis bleibt stabil und steigt sogar weiter!

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Goldpreis in Dollar und Euro 2011 (Werte: London Gold Fixing)

Vor einem Jahr brauchte man noch gut 1,20 US-Dollar, um einen Euro zu erwerben – im Juni 2011 sind es bereits 1,46 US-Dollar je Euro, auch wenn der Dollar in den letzten Tagen etwas gewinnen konnte. Dem Diagramm können Sie entnehmen, dass der Goldpreis (in Euro) nach dem anfänglichen Verlusten langsam, aber stetig wieder nach oben geklettert ist und das Jahreshoch fast schon wieder erreicht hat. Wenn Sie sich die Goldpreisentwicklung in Dollar anschauen, wird der steigende Goldkurs noch deutlicher.

Wie geht es nun weiter? Hier unsere Prognose zum Goldpreis:

Wenn wir davon ausgehen, dass sich das Kursverhältnis auf dem gegenwärtigen Niveau einpendelt, sowohl Euro-Zone (nach wie vor das Dauerthema Griechenland) als auch die USA (Haushaltsdefizit) haben vergleichbare Probleme, dürfte der Goldpreis moderat steigen. Sollten sich die US-Probleme als verglichen mit den Eurosorgen deutlich größer herausstellen, wird der Goldkauf massiv zunehmen und damit auch die Preise für das gelbe Edelmetall. Im eher unwahrscheinlichen Fall eines US-Aufschwungs bei einem Zusammenbruch des Euroraumes würde sich die Lage für Euro-Goldkäufer zwar auf den ersten Blick verschlechtern. Eine Pleite Griechenlands (und eventuell weiterer Mitglieder der Eurozone) dürfte aber dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Anlagegold massiv zunehmen wird – und dadurch den Goldpreis stabilisieren, wenn nicht sogar einen Goldrush auslösen. Immer an den Panikfaktor denken!

Wie man das Blatt also dreht und wendet: Es spricht derzeit nichts gegen den Goldkauf.

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Politik

Krisen über Krisen in Europa und USA

Hat der Goldrausch bereits begonnen? Steigende Goldpreise sind nicht zuletzt auf die krisenhafte Stimmung in den USA und Europa zurückzuführen.

Eine Hiobsbotschaft folg derzeit auf der Anderen. Als ob die Haushaltskrise in Griechenland nicht schon schlimm genug wäre wackeln jetzt auch Portugal und Irland massiv. Von dem drohenden Staatsbankrott in den USA ganz zu schweigen. Und in dieser Lage wird dann auch noch der Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, in eine unschöne Affäre verwickelt und sitzt – was eine historische Sensation sein dürfte – erst einmal in amerikanischer Untersuchungshaft. Ohne hier auf die vermeintliche Tat an sich näher einzugehen: in einer währungspolitisch solch kritischen Lage hat so etwas gerade noch gefehlt!

Aber der Reihe nach:

Die Vereinigten Staaten haben am gestrigen Montag, den 16. Mai 2011, die gesetzlich erlaubte Schuldengrenze erreicht und dürfen sich kein frisches Geld mehr leihen. Nur mittels haushalterischen Tricks kann sich die US-Regierung für einige Zeit finanziell über Wasser halten. Dann müsste die Schuldengrenze angehoben werden. Dass es dazu kommt, ist relativ wahrscheinlich, aber die oppositionellen Republikaner haben durch diese Tatsache ausreichend Futter, um die Politik der Obama-Administration unter Beschuss zu nehmen.

Wobei es auch Stimme im republikanischen Lager gibt, denen überhaupt nichts an einer Einigung gelegen ist und die mit einer Zahlungsunfähigkeit der USA leben könnten, weiß die FAZ am 17. Mai im Beitrag „Amerika darf sich kein neues Geld leihen“ zu berichten:

Viele konservative Republikaner wollen die von der Regierung genannte Frist gegen diese als Druckmittel einsetzen. Sie gehen nach eigenem Bekunden nicht davon aus nicht, dass ein Zahlungsausfall die Märkte erschüttern würde.

Die Flagge Griechenlands
Griechanland - trotz EU-Milliarden immer noch nicht über den Berg

In diesem Jahr werden die USA sage und schreibe eine Fehlbetrag von 1,4 Billionen US-Dollar in ihrem Staatshaushalt auszugleichen haben. Und das bei einer wirtschaftlichen Lage, die man nicht wirklich als gut bezeichnen könnte – trotz sanfter konjunktureller Aufschwungtendenzen sind immer noch neun Prozent der Amerikaner ohne Arbeit. Die (wenngleich eher geringe) Wahrscheinlichkeit, dass die USA ihre Zahlungen nicht mehr bedienen werden, sind ein weiterer negativer Faktor für das globale Finanzsystem, da in diesem Fall der Dollar ins Bodenlose abstürzen könnte, zumindest aber – da der US-Dollar immer noch die Hauptreservewährung darstellt – zahlreiche Volkswirtschaften und Kleinwährungen kollabieren dürften.

Und Strauss-Kahn? Der als Griechenlandfreund gehandelte Franzose, dessen Kompetenz als Notenbanker von allen Seiten bestätigt wurde, ist plötzlich handlungsunfähig geworden. Und mit ihm der IWF, der gerade im Falle Griechenlands, aber auch allgemein eine kritische Haltung bei den Konsolidierungen staatlicher Finanzen einnimmt. Die EU konnte sich gegebenenfalls hinter dieser objektiven, nicht so eng beteiligten Institution verstecken und einen Teil des griechischen Zornes auf die in Amerika, also weit entfernt ansässige, Einrichtung lenken. Damit ist es jetzt erst einmal vorbei.

Die Lagen in Portugal und Griechenland werden wir ein anderes Mal beleuchten, da dieser Beitrag schon recht ausführlich geworden ist. Fakt ist jedoch: Die Planungen und Prognosen, auf denen die EU-Stabilitätspakte aufbauen, stimmen hinten und vorne nicht. Das Geld, was beispielsweise in Griechenland bereits ausgegeben wurde, ist weg. Das Problem ist aber nach wie vor da, noch immer ist das Haushaltsdefizit gigantisch. Dadurch wird der Euro unter Druck gesetzt. Ob und wie er sich behaupten kann, ist nicht vorherzusagen. Nur eines ist sicher: Der Kauf von Gold ist gerade in dieser Situation eine gute Wahl, um zumindest einen Teil des eigenen Vermögens krisensicher anzulegen. Und dies ist historisch belegt!

Kaufen Sie Gold! Auch wenn der Goldpreis in der Vergangenheit stark angestiegen ist, gibt es keine makroökonomischen Anzeichen, dass es hier zu einer Trendumkehr kommen könnte. Denn gerade in Krisen lieben die Menschen den Goldkauf!