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Silber-Philharmoniker: Schwarzgeldtrick?

Auf dem Online-Portal des Spiegel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,633464,00.html) kann man heute lesen, der Silber Philharmoniker erfreue sich derzeit einer großen Beliebtheit bei deutschen Anlegern. Ursache für die große Nachfrage sei die Möglichkeit, Schwarzgeld über die Grenzen zu schaffen, ohne dass der Zoll intervenieren könne.

Zum Hintergrund: Seit Anfang 2008 prägt die Österreichische Prägeanstalt den silbernen Philharmoniker. Es handelt sich hier um eine Anlagemünze aus 999er Feinsilber und einem Durchmesser von 3,7 cm. Allein im Jahre 2009 sind bis dato fast 5 Millionen Münzen bestellt oder verkauft worden.

Wie sieht nun der Trick aus? Nun, der springende Punkt ist die Differenz zwischen Nennwert und Materialwert. Der Nennwert für die Unze beträgt nämlich nur 1,50 Euro. Da der Philharmoniker offizielles Zahlungsmittel ist, könnte man daher für diesen Betrag etwa eine Tageszeitung kaufen. Da man beim Grenzverkehr zwischen Österreich und Deutschland legal 10.000 Euro mitführen darf, könnte man also 6.666 Silber-Philharmoniker über die Grenze bringen, ohne dass die Behörden einschreiten dürften.

Der Marktwert der Münzen ist jedoch viel höher: er liegt derzeit bei etwa 12,45 Euro bei unserem Partner Anlagegold24. Folglich könnte man tatsächlich Münzen im Wert von über 80.000 Euro nach Österreich bringen, ohne diese beim Zoll deklarieren zu müssen.

Allerdings werden in dem Artikel zwei Dinge nicht berücksichtigt: Silber unterliegt im Unterschied zu Gold der Umsatzsteuerpflicht. Dadurch wird ein möglicher Gewinn deutlich geschmälert. Zum anderen wögen die 6.666 Münzen über 200 Kilogramm – ein echtes Transportproblem …

Im Übrigen stellt sich auch die Frage, warum der „Trick“ nur beim Silber klappen soll. Was ist mit Goldmünzen. Hier fallen keine Umsatzsteuern an und es hat eine viel größere Wertdichte. Der Wiener Philharmoniker als Goldunze hat – jedenfalls die neueren Münzen – einen Nennwert von 100 Euro bei einem Marktwert von etwa 715 Euro. 100 Münzen – Nennwert: 10.000 Euro – hätten demnach einen Marktwert von 71.500 Euro.

Fazit: Warum die schweren Silber-Philharmoniker kaufen, wenn es viel einfacher mit Gold-Philharmonikern ist. Ausnahme: Man geht davon aus, dass Silber besser als Gold performen wird.


Kommentare

4 Antworten zu „Silber-Philharmoniker: Schwarzgeldtrick?“

  1. Avatar von Verstehnix
    Verstehnix

    Auf solche Ideen muss man erst mal kommen! Aber anscheinend ist das ja schon gängige Praxis, wenn man dem Spiegel glaube darf. Gold hat also eine Menge an „Vorteilen“ zu bieten!

  2. Avatar von Bärbel Schäfer
    Bärbel Schäfer

    Diese Methode wende ich regelmäßig an, wenn ich mal wieder zu viel Geld hab!

  3. Avatar von Anynomus
    Anynomus

    Ich habe mit diesem Trick bereits sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht. Als Freiberufler muss man ohnehin für später vorsorgen, und das ganze möglichst geheim halten! Wie das geht? Mit Gold un Silber, ist doch klar!

  4. Avatar von Vanessa del Rio
    Vanessa del Rio

    Das dürfte ja die Zeitungsente des Jahres hinsichtlich Münzen gewesen sein… das bestellen doch alle Österreicher eher in deutschen Onlineshops, weil die Münze in Deutschland billiger ist. Da wird ja kaum ein Deutscher so blöd sein, das in Österreich zu kaufen.

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