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Staatspleite: Griechenland beantragt Milliarden

Griechenland kapituliert vor den Märkten. Regierungschef Giorgos Papandreou hat an diesem Freitag die Euro-Partnerländer und den Internationalen Währungsfonds (IWF) offiziell gebeten, sein Land mit Finanzhilfen zu unterstützen. Sein halbherziges Sparprogramm, das in Griechenland auf massiven Protest stieß, konnte die internationalen Finanzmärkte nicht davon überzeugen, dass die Griechen ihre Finanzen wieder in den Griff bekommen würden.

Giorgos Papandreou (Quelle: www.papandreou.gr)
Giorgos Papandreou (Quelle: www.papandreou.gr)

Folgerichtig verschlechterte sich die Lage des Landes immer weiter – es konnte nur zu immer höheren Zinsen Kredite an den Finanzmärkten aufnehmen. Während die deutschen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren seit Dezember 2009 bezüglich der Verzinsung stabil blieben, nahm diese bei griechischen Anleihen  seitdem massiv zu – die Zinsdifferenz wuchs. Auch im vergangenen Jahr waren die Zinserträge für griechische Staatsanleihen ca. 1,5 Prozentpunkte über den deutscher Papiere. Doch seit Dezember wuchs dieser „Angstaufschlag“ so massiv an, dass die griechischen Staatsanleihen dem risikofreudigen Anleger jetzt über 7 Prozent Rendite einbringen – eventuell, denn es beginnen jetzt Diskussionen, wie man die Geldanleger an dem Hilfspaket für die Griechen „beteiligt“, d.h. die Staatsanleihen abwerten kann.

Deutschland 3 Prozent, Griechenland 7 Prozent (und wachsend): In der guten alten Zeit der Deutschen Mark und der griechischen Drachme hätte die griechische Zentralbank einfach eine Abwertung ihrer unter Druck geratenen Währung iniziiert bzw. die Märkte hätten diese selbst realisiert. Flankiert von internationalen Institutionen hätte man seinerzeit auf diese Weise auch die heimische Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen und den Handel positiv beeinflussen können (Abnahme der Importe, Zunahme der Exporte).

Im Euro-Raum ist dies nicht möglich. Das massive Staatsdefizit Griechenlands musste letztlich dazu führen, dass der kleine Staat, den der FDP-Politiker Frank Schäffler in der BILD-Zeitung bereits als „Fass ohne Boden“ bezeichnet, alleine von deutscher Seite aus bis Ende 2012 mit 30 Milliarden Euro an Krediten gestützt werden wird. Danach, so Schäffler, kann es noch mehr werden.

SPD-Fraktionschef Steinmeier unterstellt der Bundeskanzlerin, das wahre Ausmaß der Griechenland-Kredite erst nach den anstehenden Wahlen in NRW bekanntgeben zu wollen und dringt auf ein schnelles Handeln.

Die Griechenland-Rettung erreicht damit eine neue Dimension – und könnte zu einem Andauern des Gold-Booms führen, der gerade durch die Schwäche des Euros angefeuert wird. In Griechenland werden unterdessen die Konten geleert – ein nicht unerheblicher Teil des Gelder dürfte aus Angst vor einem Bankencrash in Gold investiert werden. Gold ist die ultimative Absicherung bei einem möglichen Zusammenbruch des Bankensektors. Dieser könnte in Griechenland bald anstehen. Aber auch aus deutscher Sicht sollte man nicht zu sehr in die Stabilität des Euro vertrauen – nach Griechenland könnten weitere, bedeutendere Staaten in Zahlungsprobleme geraten. Und eine Währung ist immer nur so stabil wie die Volkswirtschaften, die dahinter stehen.

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Kommentare

2 Antworten zu „Staatspleite: Griechenland beantragt Milliarden“

  1. Wie man heute der Presse entnehmen konnte ist Griechenland fertig. Finanziell am Ende. Und was bekommt man so am Rande mit. Deutschland soll 8 Milliarden dazu beitragen. Die Politiker reden immer von Verantwortung. Wo ist eigentlich ihre eigene Verantwortung. Die haben doch alle befürwortet, dass die Griechen den Euro bekommen. Einfach klasse.

  2. Avatar von Herbert K.
    Herbert K.

    Servus, schon schlimm, wie weit es mit unserer ach so starken Währung gekommen ist. Mein Wunsch: Euro abschaffen und eine mittel/nordeuropäische Währung einführen – ohne die südländischen Pleitegeier.

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